Die Staaten auf den Weg zur Hyperinflation

Eine Betrachtung unseres finanzpolitischen Sprechers Klaus-Peter Voigt, BfB Neumünster:

Nach Angaben der Ratingagentur Moody’s steigen die Schulden der großen Staaten der Welt fast doppelt so schnell wie während der Finanzkrise.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel erwartet daher wegen der weltweit ergriffenen Corona-Maßnahmen Pleitewellen, wachsende Schuldenberge und eine „neue Wirtschaftslandschaft„. Nach Einschätzung der Institution dürfte die Corona-Krise zu einer „neuen Wirtschaftslandschaft“ führen, deren besonderes Merkmal eine viel höhere Verschuldung sein wird. Selbst in der Phase der konjunkturellen Erholung nach dem Corona-Einbruch könnte die Verschuldung insbesondere des öffentlichen Sektors weiter steigen. Nach Einschätzung der BIZ entwickelt sich die Corona-Krise daher zu einem Ereignis, das eine ganze Generation beeinflussen wird.

Besonders hart haben die Nebenwirkungen der Pandemie-Maßnahmen die Staatshaushalte getroffen. Die Lockdowns haben nicht nur erhebliche Zusatzkosten – z. B. in Form von Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld verursacht, sie haben auch dafür gesorgt, dass die Steuereinnahmen empfindlich zurückgegangen sind.

Erstaunlich erscheint die Selbstverständlichkeit, mit der die Politik den Niedergang der öffentlichen Finanzen hinnimmt. Obwohl die Haushaltslöcher von Monat zu Monat größer werden und angesichts des Umstands, dass die erneuten Lockdowns kein Ende der Pandemie einläuten, klingen weder beim Finanz- noch Wirtschaftsminister die Alarmglocken. Im Gegenteil: Es wird immer wieder betont, die Probleme seien lösbar.

Dem allerdings widersprechen sämtliche Fakten. Wir haben es zurzeit mit der schlimmsten Rezession der Neuzeit zu tun, die Welt leidet unter der höchsten Verschuldung, die es jemals gegeben hat, und angesichts der neuerlichen Lockdowns wird die Wirtschaft nicht etwa angekurbelt, sondern ein weiteres Mal abgewürgt. Die Folge: Hunderttausende mittelständische Unternehmen werden in den Bankrott getrieben und Millionen von Menschen werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Wieso warnen Politiker in dieser Situation nicht vor der sich anbahnenden Katastrophe?

Zum einen muss man wohl davon ausgehen, dass es sich bei einem Großteil der politischen Akteure um Opportunisten handelt, die ganz einfach beide Augen vor der Tatsache verschließen, dass die Markt-Giganten die Pandemie in hemmungsloser Weise zur Plünderung des Systems und zur Unterwerfung des Mittelstands nutzen.

Zum anderen aber muss man feststellen, dass sich immer mehr Politiker – bewusst oder unbewusst – von der „Modern Monetary Theory“ beeinflussen lassen. Auf den einfachsten Nenner gebracht, geht diese moderne Variante des Keynesianismus davon aus, dass Regierungen durch die Zentralbanken unbegrenzt Geld erzeugen lassen können, da Zentralbanken nicht insolvent werden können.

Das aber übersieht die Tatsache, dass unverhältnismäßige Geldschöpfung immer und unter allen Umständen in eine Geldentwertung und damit in die Enteignung vor allem unterer und mittlerer Bevölkerungsschichten führt. Dass wir eine solche Inflation bisher im Alltag nur minimal erleben, hat den simplen Grund, dass wir es auf Grund stagnierender und sinkender Löhne mit einer rückläufigen Nachfrage zu tun haben.

Das aber bedeutet keinesfalls, dass es nicht bereits eine stark inflationäre Entwicklung gibt. Man muss die vorliegenden Zahlen nur richtig interpretieren: Der Wert von Gold ist in den vergangenen fünf Jahren nicht um 40% gestiegen, der von Aktien hat nicht um 50% und der von Bitcoin nicht um 100% zugenommen, sondern die großen Weltwährungen haben gegenüber Gold, Aktien und Bitcoin genau diese Prozentsätze an Wert eingebüßt.

Das allerdings ist erst der Anfang, denn angesichts des kommenden Wirtschafts- und Finanz-Einbruchs planen alle großen Staaten die baldige Umstellung auf digitale Zentralbankwährungen, um so noch größere Summen ins System pumpen zu können. Das aber wird den Wert der Währungen erheblich schneller als bisher dahinschmelzen lassen und mit Sicherheit über eine galoppierende in eine Hyperinflation und damit letztlich in die vollständige Entwertung des Geldes führen.

Angesichts dieser Tatsachen muss die Frage berechtigt sein, ob es den Verantwortlichen in der aktuellen Pandemie jemals um die Gesundheit der Bevölkerung ging. Könnte es nicht viel eher sein, dass man ein Virus als Vorwand genommen hat, um den bevorstehenden Wirtschafts- und Finanzkollaps für eine höchst unpopuläre Agenda – nämlich die größte Vermögens- und Machtumverteilung, die die Welt bisher gesehen hat – zu nutzen?

Egal, was uns in den kommenden Wochen und Monaten noch an Horrormeldungen zur Pandemie erwartet – das Virus wird – wie alle Viren der Vergangenheit – irgendwann ein ganz normaler Teil unseres Lebens werden. Die Nebenwirkungen der Pandemie-Bekämpfung, also die Zerstörung des Mittelstandes sowie der kommende und mittlerweile unvermeidliche Zusammenbruch unseres derzeitigen Geldsystems, werden uns dagegen noch sehr lange beschäftigen und für die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung mit Sicherheit wesentlich schlimmere Folgen haben als das Virus selbst.